Umdenken im Volkswagen-Konzern: Die tschechische Tochter-Marke Skoda führt das Agenturmodell für reine E-Autos in Deutschland vorerst nicht ein sondern schiebt es wenige Wochen vor dem geplanten Start am 1. Oktober auf die lange Bank: Neuer Termin ist der 1. Januar 2026. Das bestätigte Skoda Deutschland auf Nachfrage der Automobilwoche. Zuvor hatte Thomas Peckruhn, ZDK-Vize und Präsident des Skoda-Händlerverbands im Rahmen einer Veranstaltung des Zentralverbands Deutsches Kfz-Gewerbe (ZDK) verkündet, Skoda wolle das Agenturmodell nicht einführen.
Skoda selbst begründet den Schritt mit dem Anspruch "mit 100% Readiness bei den Prozessen und Systemen und damit ohne Kompromisse für den Handel mit der BEV-Einzelkundenagentur zu starten". Um diesem Ziel gerecht zu werden, habe man sich entschlossen, den Wechsel auf den 1. Januar 2026 zu verschieben. Das ermögliche Skoda zusätzlich, ab Start alle BEV-Modelle im Agenturmodell vermarkten zu können. "Dies wäre mit dem bisher gültigen Termin des 1. Oktober 2024 nicht möglich gewesen", so ein Sprecher.
Mit der Entscheidung nimmt die erste Marke aus dem VW-Konzern zumindest in Deutschland wieder etwas Abstand vom Agenturmodell. Als letzte VW-Konzernmarke wollte Skoda mit der Einführung des E-SUV Elroq schrittweise sein Modell umstellen und wie die übrigen Konzernmarken ein unechtes Agenturmodell für seine E-Autos einführen. Wie es mit den Skoda-Agenturplänen in anderen europäischen Ländern weitergeht, ist offen.
Mit der Entscheidung in Deutschland folgt Skoda zahlreichen anderen Herstellern, die zuletzt von der Einführung des Agentursystems Abstand genommen haben. Beim Agenturmodell vermitteln die Händler Fahrzeuge im Namen des Herstellers, beim selektiven Händlersystem verkaufen sie dies auf eigene Rechnung.