Der Zulieferer erwartet hohe Umsätze mit der Technologie, vor allem in China. Entwicklungschef Pillin erklärt, warum die Rahmenbedingungen dort besser sind.
Bosch-Brennstoffzellenfertigung: Größere Stückzahlen gibt es aktuell nur für China.
Während die Brennstoffzelle in Deutschland bisher ein Nischenthema ist, feiert der Zulieferer Bosch in China erste Erfolge. "Bis Ende vergangenen Jahres haben wir bereits 1500 Brennstoffzellensysteme ausgeliefert.
Allein 2024 werden es 2000 Stück sein – und für 2025 erwarten wir einen weiteren starken Anstieg", sagte Bosch-Entwicklungschef Mathias Pillin im Gespräch mit der Automobilwoche.
2021 hat Bosch mit Qingling Motors in Chongqing ein Gemeinschaftsunternehmen gegründet, das mit der Brennstoffzellen-Technik des deutschen Zulieferers in die Serienfertigung eingestiegen ist.
Die Fertigung einbaufähiger Systeme erfolgt mit zugelieferten Komponenten wie Stack, Leistungselektronik und Steuergeräten aus dem Bosch-Werk in Wuxi. Die Brennstoffzellen verfügen über 75, 134 oder 190 kW Leistung. Eine 300-kW-Version ist derzeit in der Entwicklung.
Vorrangig werden die Bosch-Systeme in Fahrzeugen des Herstellers Qingling verwendet. Auch andere chinesische Anbieter wie Sinotruk sind am Markt mit Brennstoffzellenfahrzeugen vertreten, wie kürzlich auf der IAA Transportation in Hannover zu sehen war.
"In China sind die Rahmenbedingungen aktuell besser als in Europa, was eine Skalierung möglich macht", so Pillin. Dort habe es gut funktioniert, die entsprechende Infrastruktur aufzubauen und auch den Wasserstoff zur Verfügung zu stellen.
Bosch hatte angekündigt, bis 2026 rund 2,5 Milliarden Euro in die Brennstoffzelle zu investieren. 2030 soll der Umsatz bei fünf Milliarden Euro liegen. Auch in Deutschland hält Bosch die Brennstoffzelle für eine sinnvolle Ergänzung im Antriebsmix emissionsfreier Fahrzeuge.
Die Serienfertigung in Feuerbach hat zwar begonnen, die Stückzahlen sind aber noch gering. Pillin: "Die Nachfrage hängt derzeit sehr stark davon ab, inwiefern Regierungen bereit sind, bei der Infrastruktur und der Markteinführung zu unterstützen."
