Bessere Rahmenbedingungen für fairen Wettbewerb und neue Wachstumsimpulse fordern die Unternehmen der Branche und ihre Verbände seit Langem.
Die Generalsekretärin des Europäischen Herstellerverbandes Acea, Sigrid de Vries, erklärte im Vorfeld des Gipfels kurz und knapp: „Keine Zeit mehr für Berichte - der Strategische Dialog muss jetzt auf der Grundlage der Draghi-Empfehlungen echte Wirkung zeigen. Wir müssen von einem sanktionsgesteuerten zu einem marktorientierten und nachfragegesteuerten Ansatz für den Übergang übergehen.“
Der seit Januar amtierende ACEA-Präsident, Mercedes-CEO Ola Källenius, lobt zumindest die Bereitschaft der Kommission zu einer Infragestellung des bisherigen Politikstils: "Der strategische Dialog (...) wird eine großartige Gelegenheit sein, Reformen und Maßnahmen zu diskutieren", schreibt Källenius in einem vom Acea veröffentlichten Brief an von der Leyen.
In seinem Brief fordert er eine grundsätzliche Neuausrichtung der EU-Politik für die Autoindustrie und nennt drei Themenfelder (wörtliche Wiedergabe):
- "Einen realistischen Weg zur Dekarbonisierung der Automobilindustrie, der vom Markt und nicht von Strafen bestimmt wird; eine Lösung für die unverhältnismäßigen Kosten der Einhaltung des CO2-Ziels für 2025 für Pkw und Transporter finden."
- "Die Umsetzung der Empfehlungen des Draghi-Berichts: Schaffung eines Rechtsrahmens, der die Wettbewerbsfähigkeit der europäischen Industrie stärkt."
- "Die Förderung neuer Ansätze zur Schaffung weltweiter, für beide Seiten vorteilhafter Handelsbeziehungen, damit die EU weiterhin vom freien und fairen Handel profitiert."
Eine Abschottung der EU von China lehnt Källenius ausdrücklich ab: "Bis zu einem gewissen Grad ist es verständlich, dass die EU ihren heimischen Markt und ihre Wirtschaft vor Akteuren schützen muss, die sich nicht an die WTO-Regeln halten. Die Erfahrung hat aber auch gezeigt, dass es bei möglichen Handelskriegen keine Gewinner gibt."