Mit der Entscheidung zwischenzeitlich das Verbrenner-Angebot wieder auszubauen, will Porsche nun aktuelle Marktanforderungen erfüllen und finanzielle Stabilität gewährleisten. Das ist dringend nötig in einer Zeit, in der vor allem in China der Absatz einbricht. Was Porsche genau plant, ist noch offen; denkbar wären zum Beispiel weitere 911er-Derivate. Ob die jedoch in China das durch Software-Probleme und den jahrelang verschobenen Marktstart des Elektro-Macans angekratzte Image aufpolieren und an alte "Made in Germany"-Erfolge anknüpfen können, ist fraglich.
Richtig ist: In Europa fehlen in Zeiten sinkender E-Auto-Nachfrage wichtige Verbrenner-Versionen, zum Beispiel der Macan oder die günstige Einstiegs-Baureihe 718 – beide fielen im vergangenen Sommer den Cyber-Security-Richtlinien zum Opfer. Die Entscheidung, den großen Cayenne als Verbrenner weiterzubauen, wurde bereits im vergangenen Sommer getroffen. Außerhalb Europas läuft der alte Benzin-Macan vorerst noch bis 2026, ihn darüber hinaus weiterlaufen zu lassen, oder vielleicht sogar erneut für Europa tauglich zu machen, scheint denkbar.
Von einem größeren Verbrenner-Angebot würden auch die USA profitieren, wo zusätzlich neue Herausforderungen drohen – in Form von Zöllen und einer potenziell E-Auto-kritischen Politik unter Donald Trump. Sogar eine eigene Produktion in den Vereinigten Staaten wäre denkbar.