China will E-Autos subventionieren

Die Wirtschaft in China lief zuletzt mau: Im zweiten Quartal lag das Wachstum bei 6,3 Prozent, damit fiel es im Vergleich zum Vorjahreszeitraum unerwartet schwach aus. Deshalb will die Regierung mit einem Konjunkturprogramm gegensteuern, wie verschiedene Medien berichten.

Mit einem 20-Punkte-Plan will sie unter anderem den Absatz von Elektroautos fördern. Damit unterstützt sie nicht nur den Umweltschutz, sondern auch die heimische Wirtschaft, denn abgesehen von Tesla spielen ausländische Hersteller beim Thema Elektromobilität praktisch keine Rolle in China. Der Marktanteil der deutschen Autobauer VW, Audi, BMW und Mercedes, die mit ihren Verbrennermodellen bisher gute Geschäfte machen, liegt bei Elektroautos im einstelligen Prozentbereich.

In näherer Zukunft dürfte sich das nicht ändern. Zwar haben die Unternehmen ihre Probleme bereits erkannt und versuchen mit Entwicklungszentren vor Ort, mit stärker auf China zugeschnittenen Modellen oder mit Kooperationen mit chinesischen Partnern gegenzusteuern. Doch alle diese Maßnahmen werden einige Zeit brauchen, bis sie wirken.

Auf dem größten Automarkt der Welt wird der Anteil der Elektroautos in den kommenden Monaten aufgrund der Förderung noch stärker steigen als bisher schon. Deutsche Hersteller werden davon wenig mitbekommen, die Gewichte werden sich noch stärker in Richtung der einheimischen Hersteller wie BYD, SAIC und Geely verschieben. Ein Nebeneffekt, der die chinesische Regierung nicht stören dürfte. Von den ausländischen Herstellern wird voraussichtlich nur Tesla von den neuen Regeln profitieren.

Ab wann die Subventionen greifen, ist noch ebenso unklar wie ihre genaue Ausgestaltung. Doch sicher ist schon jetzt: Die deutschen Autobauer werden wenig davon haben.

Aus dem Datencenter:

Top 10 der Elektroautoverkäufe in China - 2021 und 2022