Es gab schon einfachere Zeiten für Autohändler: Vorn in den Schauräumen gewinnen die Hersteller an Einfluss dank des Agenturmodells, hinten fällt in den Werkstätten durch die E-Mobilität perspektivisch ein Drittel des Aftersales-Umsatzes weg. Zugleich hinterfragen immer mehr Menschen, ob sie überhaupt noch ein Auto brauchen.
"Wir müssen weg vom Selbstverständnis als reiner Autohändler", sagt Andreas Weeber, Chef der gleichnamigen Autohausgruppe aus Weil der Stadt nahe Stuttgart. Um die drohenden Einbußen abzufedern, sind viele Händler dabei, sich vom Auto als alleinigem Produkt zu emanzipieren. Sie werden zu Mobilitätsanbietern. "Das ist für uns die logische Evolution unseres Portfolios", sagt Thomas Giepen, Geschäftsführer der Kasseler Glinicke-Gruppe. "Wenn die Verbraucher vom Auto umsteigen, wollen wir auch die Alternativen im Angebot haben." Seien es nun Mini-Autos wie der Opel Rocks-e, Elektroroller oder Fahrräder - Händler wie Weeber und Glinicke haben sie im Angebot. Vor allem auf E-Bikes ruhen angesichts der Margen von 30 Prozent und mehr große Hoffnungen.