Im März 2022 will Nio in Deutschland starten. Mit dem bisherigen Volvo-Verkaufschef Ralph Kranz haben die Chinesen einen erfahrenen Manager als Leiter gefunden. Zum Marktstart gibt es die große Limousine ET7, im Herbst soll das Mittelklassemodell ET5 hinzukommen.
Von den technischen Daten wie der Reichweite her können die Fahrzeuge es durchaus mit denen von Tesla aufnehmen und sie sind deutlich günstiger. Dazu gibt es zwei Besonderheiten: Zum einen bietet Nio eine digitale Assistentin namens Nomi, die dem Nutzer die Bedienung erleichtern soll, zum anderen hat Nio eine Idee, wie sich die langen Ladezeiten verkürzen lassen.
Der Hersteller hat in China an Fernstraßen ein Netz von Stationen eingerichtet, an denen Nio-Besitzer die Akkus ihrer Fahrzeuge in wenigen Minuten gegen voll geladene austauschen lassen können. Der Aufbau solcher Stationen ist zwar umständlich und teuer, aber eines der Haupthindernisse für die Anschaffung von E-Autos wäre damit aus dem Weg geräumt.
Ob sich das System durchsetzt, bleibt abzuwarten. In Norwegen will Nio es jedenfalls versuchen.
In Deutschland trifft Nio auf einen wachsenden Elektroauto-Markt, auf dem inzwischen allerdings schon eine Reihe anderer und bereits etablierter Marken aktiv sind. Für Newcomer ist Deutschland erfahrungsgemäß ein schwieriger Markt. In der Vergangenheit haben es dennoch mehrere Marken geschafft, hierzulande Erfolg zu haben und mit dem Umstieg auf Elektromobilität und vernetztes Fahren werden die Karten neu gemischt. Im Gegensatz zu anderen neuen Herstellern hat Nio die Start-up-Phase erfolgreich bewältigt, damit stehen die Chancen nicht schlecht.