Gebrauchte E-Autos haben bei Kunden einen schweren Stand. Eine DAT-Umfrage zeigt jetzt, was die Kaufbereitschaft erhöhen kann.
Gebrauchte E-Autos sind für viele E-Interessenten interessant, sofern sie jünger als ein Jahr sind.
E-Autos haben bei vielen Verbrauchern derzeit einen schweren Stand. Das gilt insbesondere für Gebrauchtwagen. Gerade einmal 44.000 wechselten von Januar bis Ende Mai den Besitzer – bei den Verbrennern waren es knapp zwei Millionen.
Doch eine aktuelle Umfrage des Marktforschungsinstituts GfK im Auftrag der Deutschen Automobil Treuhand (DAT) belegt: Unter bestimmten Umständen zeigen sich Autokäufer für gebrauchte Stromer zusehends aufgeschlossen.
Demnach können sich 51 Prozent der Kaufinteressenten, für die ein Elektroauto (BEV) grundsätzlich in Frage kommt, vorstellen, auch einen Gebrauchten zu kaufen – sofern dieser jünger als zwölf Monate ist. Vor drei Jahren lag dieser Anteil erst bei 30 Prozent.
Präferenz sind jedoch eindeutig Neuwagen. Diese konnten sich 59 Prozent der Befragten Elektro-Interessenten vorstellen (2021: 69 Prozent). Gebrauchte die älter als ein Jahr sind, fallen dagegen bei den meisten durch. Nur 13 Prozent erwägen diese.
Mit der Bereitschaft einen gebrauchten Stromer zu kaufen, geht für die meisten Verbraucher jedoch die Erwartung eines deutlichen Preisvorteils im Vergleich zum Neuwagen einher: Auf die Frage, wie viel günstiger das Gebrauchtwagenleasing im Vergleich zum Neuwagenleasing sein müsse, ergab die Umfrage eine Differenz von 30 Prozent.
Größte Hürde für den Kauf eines E-Autos sind nach wie vor die Preise. 65 Prozent aller Befragten gaben an, es fehlten aktuell bezahlbare E-Autos auf dem Neuwagenmarkt. Auch zu Gebrauchten erklärten 36 Prozent, diese seien "momentan noch zu teuer". Speziell hier kommt als Argument gegen den Kauf zudem noch die Angst hinzu, veraltete Technologie zu kaufen (34 Prozent).
Die Entscheidung für ein E-Auto steht und fällt für die meisten zudem mit der Möglichkeit zuhause zu laden. 60 Prozent der Pkw-Kaufplaner in der repräsentativen Umfrage erklärten, dass ein BEV nicht in Frage komme, solange zuhause nicht geladen werden könne.
Der Anteil derer, die ein E-Auto für die wahrscheinlichste Antriebsart bei ihrem nächsten Autokauf halten, ist angesichts der zahlreichen Hürden niedrig. Nur neun Prozent der Gebrauchtwagen- und ein Drittel der Neuwagenkäufer gaben dies an.
