Ford baut nur halb so viele Elektro-Pick-ups wie geplant

Ford senkt das Produktionsziel für den elektrischen Pickup F-150 Lightning im nächsten Jahr um die Hälfte, weil sich die Nachfrage geändert hat. Das ist ein harter Schlag für den Hersteller, der große Hoffnungen in den Elektro-Pick-up gesetzt hat. Vor zwei Jahren jubelte der Ford über mehr als 160.000 Reservierungen und kündigte an, keine weiteren entgegenzunehmen. Laut einem Planungsprotokoll, das unserer Schwesterzeitung "Automotive News" vorliegt, hat Ford seine Zulieferer nun jedoch angewiesen, sich ab Januar auf ein durchschnittliches Volumen von rund 1600 Lightning pro Woche in seinem Rouge Electric Vehicle Center in Dearborn, Michigan, einzustellen. Geplant war, durchschnittlich 3200 Lightning pro Woche zu montieren, um ein Jahresziel von 150.000 Fahrzeugen zu erreichen.

Die Produktion von benzinbetriebenen Pickups in den Werken in Michigan und Missouri wird voraussichtlich im Wesentlichen unverändert bleiben, so das Unternehmen in dem Memo. Ford sagte am Montag in einer Erklärung, dass es "die Produktion weiterhin an die Kundennachfrage anpassen wird". Die Nachricht kommt inmitten eines branchenweiten Rückgangs der Investitionen in Elektroautos aufgrund des langsamer als erwartet verlaufenden Absatzwachstums.

Ford hatte bereits im Oktober eine von drei Schichten im Lightning-Werk vorübergehend stillgelegt, wovon etwa 700 Beschäftigte betroffen waren. In der Mitteilung des Zulieferers heißt es, dass Ford bis zum 30. Oktober dieses Jahres ein Ziel von 3200 Lightning pro Woche erreichen wollte, wobei unklar ist, wie sich die stillgelegte Schicht auf dieses Ziel auswirkt. Ein Sprecher lehnte es ab, die aktuelle Wochenproduktion zu nennen.

Tesla hat vor wenigen Tagen die ersten Exemplare seines lange erwarteten Pick-ups Cybertruck ausgeliefert. Bis zum Start der Serienproduktion dürfte es aber noch mehr als ein Jahr dauern. Auch für ihn sollen mehr als 100.000 Reservierungen vorliegen. Die Mutmaßungen über seinen langfristigen Erfolg fallen jedoch gemischt aus. Rivian baut seinen R1T und wird das selbst gesteckte Produktionsziel von 52.000 Fahrzeugen, zu denen allerdings auch das SUV R1S gehört, wohl erreichen. General Motors hat den gemeinsamen Produktionsbeginn von Chevrolet Silverado EV und GMC Sierra EV von 2024 auf 2025 verschoben. Der Silverado EV wird aber in einem anderen Werk bereits gebaut.

Aus dem Datencenter:

Zulassungszahlen in den USA im dritten Quartal 2023