Porsche ist seit 1948 eine emotionale Marke. In den vergangenen 75 Jahren hat sie einiges durchgemacht, im positiven wie im negativen Sinne. Die wichtigsten Stationen der Geschichte im Überblick:
Gründung - 1948
„Am Anfang schaute ich mich um, konnte aber den Wagen, von dem ich träumte, nicht finden. Also beschloss ich, ihn mir selbst zu bauen.“ Mit diesem Entschluss von Ferry Porsche begann die Geschichte der Sportwagenmarke, die in diesem Jahr ihr 75-jähriges Bestehen feiert. Das erste Modell war der inzwischen legendäre Roadster „Nummer 1“, dessen Serienversion 356 zum ersten Verkaufserfolg der Marke wurde.
Ikone - 1963
Nachdem der 356 mehr als zehn Jahre lang erfolgreich verkauft worden war, wurde es Zeit für einen Nachfolger. Auf der IAA 1963 präsentierte Porsche das Modell, das bis heute in acht Generationen mehr als eine Million Mal gebaut worden ist und wie kein anderes für das Unternehmen steht: Den 911. Zwar gab es in den 80er Jahren den Versuch, das in die Jahre gekommene Konzept durch den 928 ablösen zu lassen, die Kunden wehrten sich aber vehement und letztlich erfolgreich.
Streit - 1972
"Wir gerieten uns voll in die Wolle" - so erinnert sich Porsche-Enkel Ferdinand Piech an ein legendäres Familientreffen, auf dem die Streitigkeiten zwischen den verschiedenen Familienmitgliedern eigentlich beigelegt werden sollten. Ferry Porsche und seine Schwester Louise Piech entschieden deshalb, dass keine Familienmitglieder mehr im Unternehmen arbeiten sollten. Ferdinand Piech ging zu Audi und stieg später zum Chef des VW-Konzerns auf. Aber das ist eine andere Geschichte.
Neustart - 1992
Nach einer langen Durststrecke übernahm 1992 Wendelin Wiedeking den Chefposten bei Porsche. Mit Entlassungen, Produktionsmethoden von Toyota und neuen Modellen wie Boxster und Cayenne brachte er Porsche zurück auf die Erfolgsspur. Absatz und Umsatz stiegen so stark, dass Wiedeking und sein Finanzchef Holger Härter auf die Idee kamen, den deutlich größeren VW-Konzern zu übernehmen. Der Plan scheiterte, die Wolfsburger übernahmen stattdessen die Sportwagenmarke.
Tiefpunkt – 2009
„Verlassen Sie sich auf mich“, sagte Aufsichtsratschef Wolfgang Porsche am 23. Juli 2009 mit Tränen in den Augen. „Der Mythos Porsche lebt und wird nie untergehen.“ Das war zu diesem Zeitpunkt eine mutige Ansage, denn Porsche hatte gerade einen Tiefpunkt erreicht: Nach dem gescheiterten Versuch, VW zu übernehmen, musste der erfolgreiche Vorstandschef Wendelin Wiedeking zurücktreten und die stolze Marke wurde in den VW.-Konzern eingegliedert.
Taycan - 2019
Tesla ist heutzutage in aller Munde und weltbekannt. Als der E-Auto-Pionier 2012 sein wegweisendes Model S präsentierte, was das noch anders. Die deutschen Automanager hatten für das Start-up aus Kalifornien nur ein müdes Lächeln übrig. Erst 2019 kam ein deutsches Konkurrenzmodell auf den Markt: Der Taycan. Mit Porsche-typischem Fahrverhalten, 800 Volt Systemspannung und guter Qualität schuf er sich trotz seines hohen Preises schnell eine Fangemeinde.
Börsengang - 2022
Als VW einen Teil seiner Porsche-Aktien im September 2022 an die Börse brachte, war das nicht nur für den Konzern ein besonderer Tag. Während die Wolfsburger das Geld für den Umstieg auf die Elektromobilität gut gebrauchen konnten, nutzen die Familien Piech und Porsche die Gelegenheit, endlich wieder direkten Einfluss auf die Sportwagenmarke zu bekommen. Sie sicherten sich eine Sperrminorität an Stammaktien.
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